GOOGLE Falschmeldung – Ursache Hackerangriff oder Falschprogrammierung?

Für eine Überraschung der negativen Art sorgte das weltweite Portal des Suchmaschinen-Giganten Google, als ein Internetnutzer am Samstag, den 31.1.2009 um 16.12 Uhr eine Suche nach „Der Glöckel“ vornahm. Das Suchresultat beinhaltete, daß sämtliche Internetpräsenzen des Herausgebers von folgendem Vermerk begleitet waren: „Diese Website kann Ihren Computer beschädigen„. Dieser Nutzer machte sich die Mühe und informierte dankenswerter Weise darüber die Redaktion.

Falschmeldung bei GoogleFalschmeldung bei Google

Im Zuge redaktioneller Recherchen konnte dann die Feststellung gemacht werden, daß alle unterschiedlichen Suchabfragen und die dann ausgewiesenen Suchresultate in sämtlichen Portalen von Google weltweit den gleichen Warnhinweis aufzeigten. Der Warnhinweis war mit einem Link unterlegt, der, sofern man ihm folgte, eine Seite anzeigte, die einen „502 Server Error“ vermeldete.

Google - Server Error

Google – Server Error

Um 16:35 Uhr wurde der Versuch unternommen, die Pressestelle von Google-Deutschland fernmündlich zu kontaktieren. Unter der im Internet seitens Google ausgewiesenen Telefonnummer für Presseanfragen (a+o Gesellschaft für Kommunikationsberatung mbH) meldete sich jedoch niemand. Um 16:40 wurde an die Pressestelle unter dem Betreff: „Presseanfrage ggf. aktueller Hackerangriff auf GOOGLE-Portal 31.01.2009“ per e-Mail eine Sachverhaltsschilderung gerichtet und eine einschlägige Anfrage gestellt. Es wurde um Beantwortung folgender Fragen ersucht:

1. Wie kann es möglich sein, daß unter jeder Suchabfrage ein derartiger Warnhinweis eingeblendet wird?
2. Ist Google durch kriminelle Dritte gehackt worden?

Faksimile aus der an den Pressedienst von GOOGLE gerichteten Anfrage vom 31.1.09 - 16:40 UhrFaksimile aus der an den Pressedienst von GOOGLE gerichteten Anfrage vom 31.1.09 – 16:40 Uhr

Antwort seitens Google kam keine, worauf am 2.2.09 fernmündlich die Beantwortung urgiert wurde. Der Mitarbeiterdes Pressedienstes von GOOGLE von a-und-o.com gab an, daß sich die Angelegenheit „mittlerweile aufgelöst“ hätte und es einen Ausfall bei Google gab. Er verwies auf die Veröffentlichungen anderer Medien, was wir mit der Aussage beantworteten, daß für uns die Sache in Ermangelung einer Beantwortung noch nicht „aufgelöst“ sei, und daß uns andere Medienveröffentlichungen nicht interessieren. Dies quittierte er mit einem offensichtlich amüsierten Lachen und der Beifügung „Das ist schön.“

Die offizielle Angabe über den Grund der falschen Warnkennzeichnung lautete, daß ein Mitarbeiter von Google versehentlich einen Slash „\“ an dafür nicht vorgesehener Stelle eingefügt habe. Daraus resultierte dann angeblich in Folge, daß alle Suchergebnisse als schädliche Internetseiten ausgewiesen wurden. Der betreffende Zeitraum umfasste immerhin ganze 45 Minuten!

Ob alle Internetnutzer, die zu diesem Zeitpunkt mit googeln beschäftigt waren, jedoch zu 100% davon ausgingen, daß sie einem Fehler, der seitens Google verursacht wurde, aufgesessen sind, wagen wir uns zu bezweifeln. Das Minimum an Erfüllung geschäftlicher Gepflogenheiten bei solchen Ereignissen sehen wir jedoch darin, daß eine entsprechende Presseanfrage auch beantwortet wird.

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