In manchen Kulturen werden Pflanzen oder Blumen als etwas Heiliges angesehen. Aus einem winzigen Samen entwickelt sich eine Pracht, der sich so mancher Mensch kaum entziehen kann. Sie können betören durch ihren Duft oder beim Betrachten Gefühle hervorrufen, die kaum in Worte zu fassen sind. Es sind Lebewesen und selbst die Wissenschaft hat längstens nachgewiesen, daß beispielsweise klassische Musik ihr Wachstum positiv beeinträchtigen kann. Sie bilden die alleinige Grundlage für den Sauerstoffhaushalt unseres Globus und damit für das Leben. Sie liefern Nahrung für Mensch und Tier, spenden Schatten, heilen Krankheiten. Winzig und klein ist ihr Ursprung – sie wollen behütet, umsorgt und gepflegt werden.
Und weil die Verbindung zwischen Pflanze und Mensch seit Anbeginn der Zeiten untrennbar miteinander verbunden ist, erfreut man sich nicht nur an deren Anblick, sondern sorgt in Gärten, Töpfen oder Blumenkisten am Fensterbrett dafür, daß sie gegenwärtig sind.
In ihrem Bestreben auch noch in jedem erdenklichen Segment ein wirtschaftliches Potential auszuschöpfen, machten sich Supermarktketten daran, auch Pflanzen und Blumen, teilweise auch nur sporadisch, als auf Ware reduzierte Einnahmequelle zu reduzieren. Mit Schleuderpreisen, sicherlich profitabel kalkuliert, fanden sich solche Warenangebote auch in der zur REWE-Group Austria gehörenden Supermarktkette PENNY.
So wurden sie angekarrt, auf Gestellen, massenweise um zu Diskontpreisen an die Konsumenten verschleudert zu werden. Während die Einen, dieses Warenangebot ignorierend, vorübergingen, zeugte Anderen die Ansicht der zu Grunde gehenden Pflanzen von einer Schieflage der Verhältnismäßigkeit eines Warenangebotes. Betroffenheit und gar Mitleid waren in den Gesichtern zu erkennen, und selbst die Hoffnung, daß die vertrockneten Pflanzen vom PENNY-Markt wieder dem biologischen Kreislauf durch Entsorgung in die BIO-Tonne zugeführt werden, konnte diesen niederschmetternden Anblick nicht verschwinden lassen.
Eine Angestellte auf die Austrocknung der Pflanzen angesprochen, reagierte lediglich mit einem desinteressierten Schulterzucken. Wenn sich Konsumenten jedoch weigern, Pflanzen und Blumen in Supermärkten zu kaufen, werden derartige Warenangebote dort sehr rasch verschwinden. Niemand erwartet von einer Beschäftigten im Supermarkt, daß sie sich als Gärtnerin betätigt, dennoch: „Wasser ist Leben“ …
090307