KOMMENTAR | Am 22. 9. 2009 verlautete der ORF einen Bericht der EU-Kommission, der EU-Konsumentenschutzkommissarin Meglena KUNEVA, daß die Kontokosten, die von den österreichischen Banken berechnet werden, jährlich 140 Euro betragen, und somit die vierthöchsten in der EU seien. Der Europäische Durchschnitt läge bei 88 Euro im Jahr, überdies wären Gebühren untransparent und nur schwierig zu vergleichen. „Die Banken lassen ihre Privatkunden hängen. Es gibt zahlreiche Hinweise, dass grundlegende Prinzipien des Verbraucherschutzes verletzt werden; die Probleme reichen von komplizierter Preisgestaltung über versteckte Kosten bis hin zu unklaren und unvollständigen Informationen. Die Banken müssen hier ihre Hausaufgaben machen und ihren Kunden ganz anders entgegentreten, als sie es bisher getan haben. Und die Behörden der Mitgliedstaaten müssen ihrer Pflicht zur Durchsetzung des EU-Verbraucherrechts nachkommen.“, so die Erklärung von KUNEVA.
Wirklich haarsträubend ist jedoch die „Rechtfertigung“ der Banken im ORF: die Daten in Brüssel werden angezweifelt, denn eigene Studien hätten ergeben, daß man in Österreich zu den günstigsten Bedingungen in der EU zähle.
Hervorragend! Auf einen Vorwurf zu deklarieren, daß man selber „doch alles in Ordnung“ finde, ist ja wohl die lächerlichste aller möglichen Repliken. Das ist so, als würde das Marktamt in einem Restaurant Schaben und Ratten beanstanden, und der Wirt würde erklären, daß das nicht stimme, weil er selbst und seine Mitarbeiter noch keine gesehen hätten! Glaubwürdig, nicht? Aber es gehört ja in unserem Land schon länger zu den Traditionen, die Prüfungen abschaffen zu wollen, anstatt die Ergebnisse zu verbessern!
Ploil Reinhard
2009-09-23