Deutsche Post zwischen Theorie und Praxis

Deutsche PostDie Deutsche Post bietet ihren Kunden eine Broschüre mit dem Titel Service-Informationen  an. Darin enthalten sind unter anderem alle Tarife für den nationalen und internationalen Versand von Briefen und Paketen. Wer grössere Mengen an Briefsendungen auf die Post bringt macht sich zeitweilig zwecks Kontrollvergleich eine Aufstellung der jeweiligen Portogebühren. Seit Einführung des EURO kommt es jedoch sporadisch zu Differenzen zwischen dem Betrag, der aus der vorliegenden Broschüre entnommen wurde und dem Tarifentgelt, das dann tatsächlich am Schalter eingehoben wird. Dieser Differenz sind wir auf den Grund gegangen und da kam doch Bemerkenswertes zu Tage. Hierzu ein Beispiel: Laut der  Unterlage der Deutschen Post kostet ein Maxibrief innerhalb Europas mit einem Gewicht zwischen 100 g und 250 g 8.- DM oder 4,09 €.

Auszug der Portotarife der Deutschen PostAuszug der Portotarife der Deutschen Post

Tarife der Deutschen Post

Beobachtet man den Postangestellten, so klebt er verständlicherweise 2 Briefmarken mit dem Nomminalwert von 4,- DM, was dem aufgedruckten Gegenwert von 2,05 €, in Summe 4,10 €, entspricht, auf. Hier haben wir plötzlich eine Überzahlung von 1 Cent bei dieser Sendung. Im Falle des Maxibriefes mit dem gleichen Gewicht, der per Flugpost in die USA geht, ist das Porto mit 16,- DM oder 8,18 € festgelegt. Tatsächlich werden jedoch 4 Marken mit dem Wert von 4,- DM, was wieder einer Gesamtsumme von 8,20 € entspricht, aufgeklebt. Der freundliche Schalterbedienstete wurde auf diesen Umstand angesprochen und rechtfertigte die Verwendung der Briefmarken mit dem Nichtvorhandensein ganz kleiner Werte. Unter dem Schlußstrich waren es über zwei Dutzend Briefe, bei denen wir selbst mehr bezahlt haben als die Gebühr es vorschreibt seit Jahresbeginn und es wird sich schon summieren angesichts der vielen Millionen Sendungen, die die Deutsche Post täglich abfertigt, bis eben die neuen Marken mit entsprechenden Werten in Umlauf gebracht werden. So erinnert dieser Vorgang an die gute alte Greisslerei, wo man die Frage gestellt bekam: „Darf´s a bissl mehr sein?“ – eigentlich nicht aber warum die Aufregung wegen der paar Pfennig?  … ah Cent wollt en wir sagen – Im übrigen waren es 3 unterschiedliche Postämter wo diese Feststellung gemacht werden konnte.

Briefmarke der Deutschen Post4.- DM = 2,05 €

Es erreichte uns folgende Stellungnahme der Deutschen Post

Sehr geehrte Damen und Herren,

herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Selbstverständlich will und wird sich die Deutsche Post nicht bereichern – weder mit Pfennigen noch mit Eurocent.   Leider ist der Filialkraft ein Fehler unterlaufen, denn die Frankierung hätte natürlich „Cent“-genau erfolgen können. Nämlich mit einer Marke zu 3,68 Euro (7,20 DM) und einer Marke zu 0,41 Euro (0,80 DM)  = 4,09 Euro, bei dem Beispiel Maxibrief Europa mit einer entsprechenden Doppelung (2x 3,68 Euro und 2x 0,41 Euro = 8,18 Euro). Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen und sind natürlich gerne bereit, Ihnen den Differenzbetrag erstatten.

Mit freundlichen Grüßen
Monika Siebert

Deutsche Post AG – Zentrale – Pressestelle

Die wir wie folgt beantworteten

sehr geehrte frau siebert –

wir haben offensichtlich „vergessen“ in unserem beitrag den hinweis anzuführen, dass wir diese feststellung in 3 verschiedenen postämtern machen konnten. (münchen: bahnhof, bergmannstrasse und gotthardstrasse) das haben wir nun nachgeholt. der grund für die handlung ist uns auch erklärt worden und wir gehen davon aus, dass er auch ihnen verständlich erscheint und nunmehr auch bekannt sein dürfte. in der box, die den schalterbeschäftigten zur verfügung steht, sind bestimmte standartwerte vorhanden. bei den beobachtungen der abläufe ist und war festzustellen, dass verständlicherweise einfach gerechnet wird und nicht „komplizierte“ markenwerte zusammengerechnet bzw. zusammengestellt werden.

eine vorsätzliche handlung der deutschen post haben wir weder angenommen noch unterstellt.

032801

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